Tierheilpraktikerin Claudia Selic-Köhler - Mobil für dich im Einsatz.
Claudia Selic-Köhler

Blog

Ayurveda und Tiernaturheilkunde

Leben mit einem alten Hund

liebevolle Fürsorge, Dankbarkeit und Herausforderung

Während ich diese Zeilen schreibe, liegt meine alte Labrador-Dame Ronja, inzwischen stolze 15 Jahre alt, friedlich in ihrem Hundebettchen vor mir und schläft.

Das Leben mit ihr hat sich verändert. Es ist langsamer geworden, achtsamer. Denn ich weiß, dass unsere gemeinsame Zeit begrenzt ist. Mit jedem Tag zeigt sie mir, wie kostbar das Leben ist – aber auch, wie vergänglich.

Es gibt gute Tage und weniger gute Tage. Tage, an denen ich mir Sorgen mache, ob sie leidet, ob sie noch zufrieden ist. Doch da sind auch die anderen Momente: da schaut sie mir friedlich beim Kochen zu, so wie sie es früher immer gern getan hat, liegt laut schnarchend unter dem Frühstückstisch oder begrüßt mich mit ihrem fröhlichen Schwanzwedeln, wenn ich nach Hause komme. Diese Momente sind für mich unbezahlbar.

In diesem Artikel möchte ich nicht nur meine ganz persönlichen Erfahrungen mit Dir teilen, sondern Dir auch Tipps und Ideen an die Hand geben, wie Du Deinen Hundesenior unterstützen kannst, sein Leben in Würde und mit Lebensfreude zu genießen. Denn das Leben mit einem alten Hund mag fordernd sein – doch es ist auch eine der innigsten und bereicherndsten Zeiten

Auch wenn wir ein Hundeleben lang, alles richtig machen, können wir den Alterungsprozess nicht aufhalten. Wann ein Tier seine Aufgabe hier erfüllt hat, darauf haben wir keinen Einfluss. 

Mit manchen Veränderungen kann ich gut leben – sie verleihen meiner kleinen alten Dame den Charme einer weise gewordenen Hündin. Ihr einst goldblondes Fell ist im Gesicht fast vollständig weiß geworden. Ich finde das nicht schlimm. Auch die kleine Zyste unter ihrem rechten Auge, auf die mich die Menschen immer wieder ansprechen, ist für mich nur eine weitere Facette ihrer Einzigartigkeit. So ist sie halt.

Doch es gibt Momente, die ich nur schwer aushalten kann. Wenn sie Schwierigkeiten hat aufzustehen, wenn ihre Beine ganz langsam nachgeben und die Kraft nicht ausreicht, um so lange zu warten, bis die anderen beiden Hunde ihr Geschäft erledigt haben. Oft setzt sie sich dann auf den kalten, nassen Boden – ein Anblick, der mir jedes Mal einen Stich versetzt. Früher war Ronja immer bereit, mich zu begleiten, jedes Abenteuer mitzuerleben. Jetzt schläft sie oft so tief und fest, dass ich sie lieber zu Hause lasse, damit sie sich ausruhen kann. Das fällt mir nicht immer leicht – lange Zeit haben wir sie in ihrem Wägelchen mitgenommen, aber selbst das ist nun manchmal zu anstrengend für sie.

Auf der anderen Seite hat ihre mittlerweile weise Gelassenheit auch etwas Beruhigendes. Wenn ich sie so friedlich schlafen sehe, breitet sich eine tiefe Ruhe in mir aus. Schwieriger sind für mich die Momente, in denen sie unruhig wird – wenn sie hechelt, immer wieder aufsteht und sich dann wieder hinlegt. In solchen Augenblicken frage ich mich oft, ob sie Schmerzen hat oder ob sie einfach nur ihren Platz sucht. Die regelmäßigen Besuche beim Physiotherapeuten beruhigen mich dann jedoch wieder, wenn mir bestätigt wird, dass sie für ihr Alter eine noch gut ausgeprägte Muskulatur hat und der Bewegungsapparat, bis auf ihr Pfötchen vorn, noch recht gut intakt ist.

Womit wir beim ersten großen Thema im Leben eines alten Hundes wären – dem Bewegungsapparat 

Erste Veränderungen, die uns mit zunehmenden Alter beim Hund auffallen, betreffen meist den Bewegungsapparat: Sie laufen langsamer, gemütlicher, und manchmal kommt ein Stolpern hinzu. Auch bei Ronja bemerkte ich dies schon vor ein paar Jahren. Ein leichtes Lahmen der rechten Vordergliedmaße, machte lange Spaziergänge unmöglich. Daher suchte ich eine gute Physiotherapeutin, die regelmäßig Blockaden löst und verspannte Muskulatur lockert. 

Was können wir zusätzlich tun, um den Bewegungsapparat unserer Hundesenioren zu unterstützen? Hier mag ich Euch gerne eine kleine Übersicht geben:

  • Professionelle Behandlungen können Blockaden lösen und verspannte Muskulatur lockern und erhalten.
  • Sie fördern den Energiefluss und entspannen die Muskulatur.
  • Helfen Schmerzen zu lindern und wirken beruhigend auf mentaler Ebene
  • Sie schaffen Verbindung und schenken Raum für gemeinsame Zeit
  • Sie unterstützen den gesamten Stoffwechsel
  • Wärme fördert die Durchblutung und entspannt die Muskulatur

Gerne ergänze ich die Ayurveda-Massage, je nach Symptomatik, individuell mit ausgesuchten Wickeln oder Auflagen z.B. Ingwerwickel oder Beinwellauflagen, sowie mit sorgfältig ausgesuchten ayurvedischen Ölen und Kräuterstempeln – in diesem Artikel findest Du mehr Informationen zur ayruvedischen Manualtherapie.

Wir können den Bewegungsapparat gezielt mit Futtergänzungen aus der Naturheilkunde unterstützen. Dies macht insofern Sinn, da der Organismus zusätzlich mit Stress auf anhaltende Schmerzen reagiert, was wiederum Entzündungen fördert und das Immunsystem in seiner Wirkung herabsetzt. Hier möchte ich Dir meine persönlichen Favoriten vorstellen, da die Auswahl so vielfältig ist, dass es den Rahmen sprengen würde, sie alle zu nennen.

Auch der Ayurveda hält einige wirkungsvolle Futterergänzungen bereit, jedoch sollten diese in Absprache mit einem Ayurveda Therapeuten ausgesucht und an die jeweilige Konstitution des Tieres angepasst werden.

Neben der Unterstützung des Bewegungsapparates spielt auch die Ernährung eine zentrale Rolle. Sie beeinflusst nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern trägt maßgeblich dazu bei, dass Dein Hund auch im Alter vital und zufrieden bleibt. Schauen wir uns an, wie eine angepasste Ernährung das Leben eines Hundeseniors positiv beeinflussen kann.

Hungriger kleiner Mischlingshund sitzt vor einem leeren Hundenapf, Blick in die Kamera, Tierthema

Die Ansprüche an die Ernährung eines alten Hundes unterscheiden sich deutlich von denen eines jungen Hundes.

Mit einer angepassten Fütterung können wir den Stoffwechsel und die Verdauung optimal unterstützen. Dadurch lassen sich unerwünschte Gewichtszunahme sowie Verdauungsprobleme wie Durchfall oder Übelkeit vermeiden. Gleichzeitig können wir die Nieren entlasten und langfristig schützen.

Lange Zeit habe ich Ronja gebarft und war überzeugt, dass diese Fütterungsweise auch im hohen Alter ideal für sie bleiben würde. Doch mit der Zeit bemerkte ich einige Veränderungen: Nach dem Fressen war sie oft unruhig, ihre Stühle wurden gelegentlich weich, und schließlich nahm sie deutlich an Gewicht zu.

Ein Besuch beim Tierarzt und eine Blutuntersuchung brachten zunächst keine Klarheit – eine vermutete Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) wurde ausgeschlossen. Erst durch das Wissen aus dem Ayurveda erschlossen sich mir ihre Symptome. Mit zunehmendem Alter hatte sich ihr Agni (Verdauungsfeuer) abgeschwächt, sodass sie mit der Rohfütterung nicht mehr zurechtkam. Das durch das Alter gesteigerte Vata führte dazu, dass sie schwer verdauliche, kalte und rohe Mahlzeiten nicht mehr gut vertrug.

Daraufhin stellte ich ihre Ernährung um: Ich wählte ein hochwertiges Nassfutter und erwärmte ihre Mahlzeiten auf Körpertemperatur. Die Umstellung zeigte schnell Wirkung: Ronja verlor das zusätzliche Gewicht, ihre Stühle wurden wieder stabil, und die Unruhe nach dem Fressen verschwand. Diese Erfahrung hat mir eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig es ist, die Ernährung an die sich verändernden Bedürfnisse eines Hundeseniors anzupassen.

  • wähle eine leicht verdauliche Fütterung – möglichst frisch gekocht, oder alternativ ein gutes Nassfutter, welches du auf Körpertemperatur erwärmst
  • achte auf einen moderaten Proteingehalt, um die Nieren nicht zu sehr zu belasten.
  • wichtig ist ein ausgewogenes Calcium-Phospor Verhältnis
  • eine ausreichende Versorgung mit Mineralstoffen und Vitaminen sollte gewährleistet sein – hier mag ich Dir gerne das Vital der Firma Xantara empfehlen. Dieses Produkt ermöglicht es, Deinem Hund auf natürliche Weise und ganz unkompliziert zusätzliche Nährstoffe bereitzustellen – ohne mühsames Berechnen oder komplizierte Anpassungen.
  • achte auf eine gute Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren, vorzugsweise aus einem guten Lachsöl, um deinem Hund ausreichend EPA/ DHA Fettsäuren zur Verfügung zu stellen.
  • Vata-reduzierende Futtermittel, wie Pastinake, Süßkarotffel, Kartoffel oder Kürbis dürfen gerne eingesetzt werden

Ältere Tiere sollten zum Trinken animiert werden. Da dies manchmal schwierig ist, kann dem Futter warmes Wasser zugegeben werden. Auch Kräutertees sind geeignet. 

Sehr schön ist auch die sogenannte Knochensuppe. Sie liefert zusätzlich zur Flüssigkeit Mineralstoffe und gelenkunterstützende Substanzen. 

Und natürlich gilt: bei allen unklaren Beschwerden sollte stets ein Tierarzt kontaktiert und in die Behandlung einbezogen werden.

Bei all den Möglichkeiten, mit denen wir unseren Hundesenioren Unterstützung bieten können, dürfen wir nicht vergessen, dass diese Lebensphase auch eine sehr emotionale Zeit für uns ist. Zum Abschluss dieses Blogartikels möchte ich daher noch einige persönliche Gedanken und Worte zu diesem besonderen Abschnitt teilen.

Das Leben mit einem alten Hund erfordert oft ein Umdenken.

War Ronja früher ein richtig kleiner Wirbelwind, ist sie jetzt ein Ruhepol in unserem Rudel. Sie ist da, unerschütterlich, manchmal stur, ein bisschen weise, aber immer noch in ihrer Stärke und Kraft. Auch wenn sie mich mit diesen Eigenschaften, das gebe ich gerne zu, auch manchmal in die Verzweiflung getrieben hat 😉, liebe ich jetzt genau das an ihr.

Sie bringt jetzt eine noch engere Tagesroutine in unser Leben – und das tut auch mir manchmal gut. Sie zwingt mich dazu, innezuhalten und mir eine Pause zu gönnen, während ich mit ihr eine kleine Runde um unseren schönen Hof drehe, damit sie sich lösen kann

Es ist wichtig, diese neue Rolle zu erkennen und anzunehmen. Die Beziehung wird inniger, wenn wir uns bewusst Zeit für unsere Senioren nehmen. Gleichzeitig gehört das Abschiednehmen zu dieser Phase dazu.

Das Ende wird sichtbar und unvermeidlich. Sich darauf vorzubereiten und die eigene Gefühlswelt zu reflektieren, kann den Abschied vielleicht etwas erleichtern. Den Schmerz des Verlustes werden wir jedoch tragen müssen – und es ist wichtig, sich zu erlauben, zu trauern.

Gleichzeitig habe ich die Erfahrung gemacht, dass der Abschied von einem geliebten Tier auch etwas sehr Friedliches haben kann. Jeder Abschied war bisher anders, und ich versuche, ihn vertrauensvoll auf mich zukommen zu lassen. Ronja ist meine Seelenhündin – sie wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben. Und wenn der Schmerz der Trauer verblasst, bleiben die schönen Erinnerungen an die gemeinsame Zeit.

Um den letzten Weg ein wenig zu erleichtern, möchte ich Euch eine Mischung aus meinem Aromatherapie-Seminar mitgeben. Sie hat schon vielen dabei geholfen, in dieser schwierigen Phase Trost und Ruhe zu finden:

  • 3 Tropfen Iris 1%
  • 2 Tropfen Tonkabohne
  • 2 Tropfen Mandarine rot

Diese Mischung eignet sich für Mensch und Hund – sie kann auf das Handgelenk aufgetragen oder aber auch auf das Kissen oder Fell des Hundes gegeben werden.

Fazit:

Mit der richtigen Unterstützung – sei es durch naturheilkundliche Therapien, ayurvedische Anwendungen oder liebevolle Rituale – können wir unseren Hundesenioren eine angenehme, würdevolle Lebensphase ermöglichen.

Wenn Du individuelle Beratung wünschst, stehe ich Dir als Tierheilpraktikerin , Ayurveda-Tiertherapeutin und Ernährungsberaterin gerne zur Seite. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass auch die letzten Jahre Deines Hundes voller Lebensqualität, Liebe und Verbundenheit sind.

Bilder: eigene Bilder / Celine Robel / Pixabay lizenzfrei / Canva Pro

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