Ayurvedische Manualtherapie
Mehr Wohlbefinden für Hunde und Pferde
Die ayurvedische Manualtherapie umfasst verschiedene Anwendungen:
von der äußeren Behandlung über die Haut durch Massagen und lokalen Wickeln, bis hin zur inneren Reinigung durch Darmeinläufe. In diesem Artikel soll es zunächst um die wohltuenden ayurvedischen Massagen gehen und darum, wie sie gezielt das Wohlbefinden von Hunden und Pferden fördern können.
Die sanften Berührungen der ayurvedischen Massagen öffnen vielen Tieren den Zugang zu einem tiefen Entspannungszustand, der sowohl ihre körperliche als auch ihre emotionale Balance unterstützt.
Ein Moment der Ruhe – Die erste ayurvedische Massage für eine besondere Stute
Ich erinnere mich noch gut, an die erste ayurvedische Massage, die ich kurz nach meinem Abschluss zur Ayurveda Therapeutin, einer kleinen, betagten Isländer Stute gab. Während der ersten Minuten der Massage, sprach ihr Blick Bände – als frage sie sich, warum ich diesmal nicht zum Reiten und Arbeiten gekommen war, sondern ihr stattdessen eine wohlverdiente Auszeit gönnte.
Ihre großen, dunklen Augen verfolgten zunächst skeptisch jede meiner Bewegungen. Diesmal schnappte sie jedoch nicht etwas genervt um sich, wie sie es sonst ab und an gerne tat, sondern beließ es bei fragenden Blicken.
Nach den ersten Ganzkörperausstreichungen merkte ich, wie ihre Anspannung langsam nachließ und ihre Muskeln sich entspannten. Mit der Zeit sank ihr Kopf immer tiefer und sie begann zufrieden zu kauen. Es war berührend, wie diese sonst immer leicht aufgeregte Stute, die Massage genoß und ich sogar Stellen massieren durfte, an die sie mich sonst nur sehr ungern ran ließ.
Am Ende stand sie fast eine Stunde lang völlig entspannt da. Für mich ein berührendes Beispiel, für die tiefe Wirkung der ayurvedischen Manualtherapie.
Die ayurvedische Massage für Tiere
Ayurvedische Massagen werden bei Hunden und Pferden nicht nur zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden eingesetzt, sondern entfalten auch eine therapeutische Wirkung bei Beschwerden des Bewegungsapparats, psychischen Belastungen und im Rahmen der inneren Reinigung.
Über die Haut können zudem Stoffwechselprodukte ausgeleitet und der Körper entlastet werden. Die ayurvedische Massage wirkt auf sogenannte Nadis (Energiebahnen) und Marmas (Energiepunkte), die mit sämtlichen Organen des Körpers verbunden sind. Liegen hier Blockaden vor, kann die Lebensenergie nicht frei fließen, was die Selbstheilungskräfte beeinträchtigt und Krankheiten begünstigt. Die Massage löst diese Blockaden, so dass die Energie wieder ungehindert durch die Transportkanäle (Srotas) fließen kann. Dies fördert die Versorgung der Organe, stimuliert das Verdauungsfeuer (Agni) und reguliert den Stoffwechsel.
Wird therapeutisch gearbeitet, kommen speziell medizinierte Öle zum Einsatz, die das Gewebe intensiv nähren und eine positive Wirkung auf Muskeln, Nerven und Gelenke entfalten. Diese Öle wirken nicht nur lokal, sondern beeinflussen ganzheitlich die Doshas, das Verdauungsfeuer (Agni) und die Transportkanäle (Srotas). Sie können mit der Hand oder auch mit Hilfe von Kräuterstempeln in die Haut einmassiert werden.
Je nach Indikation
und individueller Konstitution des Tieres, werden sorgfältig passende Öle und Kräuter ausgewählt.
Ayurvedische Massage – Einsatzgebiete
Die ayurvedische Massage kann bei einer Vielzahl von Beschwerden unterstützenden wirken. Neben der Förderung des körperlichen und seelischem Wohlbefinden, zählen folgende Anwendungsgebiete zu den häufigsten:
Linderung chronischer Beschwerden in Gelenken und Muskulatur
Unterstützung bei Lahmheiten, muskulären Verspannungen und Bewegungseinschränkungen
Förderung eines gesunden Stoffwechsels, insbesondere bei Hämatomen und Lymphstauungen
Unterstützung bei Hufrehe und anderen Stoffwechselerkrankungen
Begleitende Therapie bei Adipositas zur Unterstützung der Gewichtsregulation
Linderung von Atemwegsbeschwerden
So profitiert am Ende jedes Tier, ob Hund oder Pferd, ob gesund oder erkrankt von einer ayurvedischen Massage.
Ablauf einer ayurvedischen Massage – was erwartet dich?
Werde ich zu einem Tier zur Massage gerufen, beginne ich zunächst mit der Bestimmung seiner Konstitution. Meist empfehle ich eine komplette Erstanamnese, dies ist jedoch für eine reine Wohlfühlmassage oder bei eindeutigen akuten Beschwerden, wie lokale Hämatome oder Lahmheiten nicht zwingend notwendig.
Anhand des aktuellen Beschwerdebildes wähle ich die geeignete Massagetechnik aus. Möchte ich eine anregende oder beruhigende Wirkung erzielen? Gibt es bekannte Blockaden, die gelöst werden sollen, oder handelt es sich um eine „reine“ Wohlfühlmassage? Diese Überlegungen sind entscheidend, um die richtige Massagetechnik sowie die passenden Öle oder Kräuterstempel auszuwählen. Durch diese sorgfältige Herangehensweise ist es mir möglich die Massage optimal auf die Bedürfnisse deines Tieres abstimmen.
Je nach Beschwerdebild empfiehlt sich, die Massage im Abstand von 4-6 Wochen zu wiederholen.
Wenn Du möchtest, ist es im Anschluss möglich, Dir ein paar einfache Griffe und Techniken zu zeigen, mit denen Du Dein Tier zwischen unseren Terminen verwöhnen und unterstützen kannst.
Die transformative Kraft der ayurvedischen Massage
Die ayurvedische Massage ist eine wahre Wohltat für jedes Lebewesen und kann das Wohlbefinden eines Tieres erheblich steigern. Es kann eine Weile dauern, bis ein Tier Vertrauen zu einem Therapeuten oder Besitzer aufbaut, doch es lohnt sich, mit Geduld und Einfühlungsvermögen am Prozess festzuhalten. Für mich ist es stets faszinierend, mich dem Moment der Massage und den Reaktionen des Tieres hinzugeben. In diesen Augenblicken bin ich ganz präsent und spüre, wie das Tier allmählich loslässt und sich vertrauensvoll in meine Hände begibt.
WENN AUCH DU DEINEM TIER EINE WOHLTUENDE AYURVEDISCHE MASSAGE GÖNNEN MÖCHTEST ODER SELBST LERNEN WILLST, EINFACHE HANDGRIFFE IN VERBINDUNG MIT EINER GANZKÖRPERMASSAGE ANZUWENDEN, DANN MELDE DICH GERNE BEI MIR. ICH FREUE MICH DARAUF, DICH UND DEIN TIER ZU UNTERSTÜTZEN.