Tierheilpraktiker oder Tierarzt?

Was ist der Unterschied und wann gehe ich wo hin?

Zur besseren Lesbarkeit wird in diesem Text das generische Maskulinum verwendet. Selbstverständlich sind immer alle Geschlechter gemeint.

Neulich hatte ich ein interessantes Telefonat mit einer Tierhalterin, die fragte, ob ich bei ihrem Tier Blut abnehmen oder es impfen könne. Diese Fragen bekomme ich immer wieder gestellt, und es gibt tatsächlich einige Missverständnisse darüber, was ein Tierheilpraktiker darf und was nicht.

Theoretisch dürfte ich Blut abnehmen – aber ich habe mich bewusst dagegen entschieden. Vor allem aus Gründen der Hygiene, der Sicherheit des Tieres und auch aus Kostengründen, denn eine Blutprobe sollte vernünftig aufbereitet sein, um sichere Ergebnisse zu liefern. Dies zu gewährleisten, ist mir als Einzelselbstständige nicht möglich.

Damit solche Verwechslungen jedoch erst gar nicht entstehen, möchte ich hier die wichtigsten Unterschiede zwischen einem Tierheilpraktiker und einem Tierarzt erläutern und aufzeigen, wann du besser zum Tierarzt gehen solltest und wann dich eine Tierheilpraktikerin unterstützen kann.

 

1. Was macht ein Tierheilpraktiker 🌿?

Tierheilpraktikerin Claudia Selic-Köhler behandelt eine Fuchsstute

Ein Tierheilpraktiker

arbeitet auf Basis von naturheilkundlichen Methoden und betrachtet das Tier ganzheitlich. Das bedeutet, dass nicht nur die Symptome, sondern auch die Ursachen von Beschwerden in den Blick genommen werden.


Meist werden sehr ausführliche Erstgespräche geführt, um das Tier und seine Beschwerden wirklich zu verstehen und einen Blick “hinter die Kulissen” einer Erkrankung zu werfen – denn wie sagte Frau Dr. Ziegler in einer meiner Fortbildungen so schön: „Krankheiten fallen nicht vom Himmel.“

Typische Methoden eines Tierheilpraktikers können sein:

  • Homöopathie

  • Phytotherapie (Pflanzenheilkunde)

  • Akupunktur & TCM (Traditionelle chinesische Medizin)

  • Bachblütentherapie

  • Schüsslersalze

Häufig spezialisieren sich Tierheilpraktiker auf maximal zwei bis drei dieser Methoden, da jede für sich genommen, sehr umfangreich ist und oft Jahre an Fortbildung und Erfahrung erfordert. Ein breites Angebot an Methoden kann dann schnell oberflächlich bleiben.

Woran erkennst du einen guten Tierheilpraktiker bzw. eine gute Tierheilpraktikerin?

  • Fundierte Ausbildung: Mehrjährige Schulung mit starkem Fokus auf Anatomie, Physiologie und Pathologie.

  • Nachweisbare Qualifikationen: Lass dir Ausbildungsnachweise zeigen – im besten Fall sind diese auf der Website ersichtlich.

  • Fokus auf wenige Methoden: Spezialisierung auf eine oder zwei Hauptmethoden, statt eines „Bauchladens“ an Therapieformen.

  • Grundkenntnisse in Ernährung: Ein solides Wissen über artgerechte Fütterung ist essenziell für eine ganzheitliche Betreuung.

Meine eigenen Spezialisierungen haben sich im Laufe der Jahre entwickelt. Bereits während meiner Zeit als Kinderkrankenschwester, habe ich eine zweijährige Ausbildung in Aromapflege absolviert. Dadurch lag es für mich nahe, mich weiter intensiv mit der Pflanzenheilkunde zu beschäftigen. Schon während meiner Ausbildung zur Tierheilpraktikerin spezialisierte ich mich daher auf die Phytotherapie.

Da auch der Ayurveda, sowohl mit Pflanzen, als auch mit ätherischen Ölen arbeitet, eine ganzheitliche Sichtweise jedes Individuums fördert und die Ernährung eine fundamentale Rolle spielt, war es für mich ideal, alle meine Fachbereiche im Ayurveda zu vereinen.

Meine Methoden:

  • Ayurveda für Tiere: Typgerechte Ernährung, Kräuter, Gewürze und energetische Balance je nach Konstitution

  • Phytotherapie: Heilpflanzen zur Unterstützung der Tiergesundheit

  • Mykotherapie: Behandlung mit Vitalpilzen

  • Bioresonanztherapie: Analyse und Harmonisierung energetischer Blockaden, besonders bei chronischen Erkrankungen

  • Aromatherapie: Ätherische Öle zur Förderung, vor allem der Hautgesundheit, und des Wohlbefindens

  • Ernährungsberatung: Individuelle Futterkonzepte, die speziell auf die Bedürfnisse und das Beschwerdebild des Tieres abgestimmt werden

Wichtig in diesem Zusammenhang:

Ein Tierheilpraktiker darf keine schulmedizinischen Medikamente verschreiben, oder dazu beraten – dazu zählen auch apothekenpflichtige, freiverkäufliche Arzneimittel ohne Zulassung für Tiere. Ebenso darf er keine Operationen durchführen oder schulmedizinische Diagnosen stellen.

Gerade die Diagnosestellung ist ein entscheidender Punkt: Falls Unklarheiten bestehen, ist es für mich wichtig, dass zunächst alle relevanten Parameter gezielt vom Tierarzt untersucht werden. Sobald eine Diagnose vorliegt oder schulmedizinisch behandlungsbedürftige Erkrankungen ausgeschlossen bzw. bereits behandelt wurden, kann ich gezielt unterstützen.

2. Was macht ein Tierarzt 💉?

Eine traurig schauende französische Bulldogge sitzt auf einem Behandlungstisch beim Tierarzt

Ein Tierarzt

hat sein Fach über viele Jahre studiert, ist schulmedizinisch ausgebildet und behandelt Tiere nach wissenschaftlich anerkannten, medizinischen Standards.

Dazu gehören:

  • Diagnostik & Laboruntersuchungen: z.B. Blutabnahmen, Röntgen, Ultraschall, MRT und CT

  • Akute & Notfallbehandlungen: Versorgung von Verletzungen, Operationen und Notfallsituationen

  • Medikamentöse Behandlung: z. B. Antibiotika, Schmerzmittel und Impfungen

  • Parasitenkontrolle & Vorsorge: Entwurmungen, Floh- und Zeckenschutz

Schulmedizin und Naturheilkunde können jedoch wunderbar Hand in Hand arbeiten. Meiner Erfahrung nach, erzielt man mit dieser Kombination oft die besten Ergebnisse für das Tier.

Meine Vision ist ein Miteinander auf Augenhöhe – denn jeder ist Spezialist in seinem Bereich. Sowohl die Schulmedizin, als auch die Naturheilkunde, haben ihre Grenzen. Wenn wir diese akzeptieren, können wir uns wunderbar gegenseitig unterstützen.

3. Die wichtigesten Unterschiede im Überblick:

☯️ Tierheilpraktiker

🏥 Tierarzt

  • schulmedizinische, symptomatische Ausrichtung

  • schulmedizinischen Diagnosen - inkl. sämtlicher Untersuchungsmethoden

  • verschreibungspflichtige Medikamente, Umwidmungen aus dem Humanbereich, inkl. Beratung

  • Akut- und Notfallversorgung

4. Wann solltest du wo hin gehen?

🏥 zum Tierarzt gehst du:

  • in akuten Notfällen oder wenn dir dein Tier “komisch” vorkommt, verliere bitte keine Zeit, einen Tierheilpraktiker zu kontaktieren - jeder verantwortungsbewusster Tierheilpraktiker würde dich ohnehin an einen Tierarzt verweisen.

  • für jede schulmedizinische, medikamentöse Versorgung - nur er darf dich z.B. zu einer adäquaten Antibiotka Therapie oder Kortison-Therapie beraten und dir die entsprechenden Medikamente verschreiben.

  • für Impfungen z.B. eine notwendige Tollwutimpfung für eine Auslandsreise

  • zur diagnostischen Abklärung unklarer Beschwerden jeder Art

☯️ zum Tierheilpraktiker gehst du:

  • wenn du eine sanfte, naturheilkundliche Unterstützung zur Linderung der Beschwerden deines Tieres suchst.

  • wenn es sich um chronische Beschwerden, wie Verdauungsprobleme, Hauterkrankungen oder Atemwegsproblemen handelt, die du ganzheitlich, gerne auch in Kombination zur Schulmedizin, unterstützt wissen möchtest.

  • zur Unterstützung des Immunsystems

  • generell, wenn die Schulmedizin allein nicht ausreicht und eine ganzheitliche Betrachtungsweise notwendig ist.

  • bei Stress oder Verhaltensproblemen kann die Naturheilkunde eine wertvolle Unterstützung sein.

5. Mein Ansatz - die ganzheitliche, individuelle und etwas andere Tiergesundheit.

Als Ayurveda-Tiertherapeutin, Phytotherapeutin, Bioresonanztherapeutin, Aromatherapeutin und Ernährungsberaterin für Hunde arbeite ich individuell und ursachenorientiert. Der Ayurveda bietet mir die Möglichkeit dein Tier noch einmal völlig anders zu betrachten - und zwar so, dass du am Ende genau weißt, was deinem Tier, mit seiner einzigartigen Konstitution gut tut und was nicht.

Mein Ziel ist es, dein Tier nachhaltig zu unterstützen und das Gleichgewicht von Körper und Geist wiederherzustellen.

6. Fazit: Schulmedizin und Naturhelkunde sinnvoll miteinander kombinieren.

Tierheilpraktiker und Tierärzte haben beide ihre Daseinsberechtigung.

Während Tierärzte für akute Erkrankungen, Notfälle und schulmedizinische Behandlungen zuständig sind, helfen Tierheilpraktiker dabei, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren und chronische Beschwerden natürlich zu unterstützen.

 

Du möchtest dein Tier auch ganzheitlich unterstützen?

Dann melde dich gern für ein kostenloses Kennlerngespräch! Ich freue mich darauf, dich und dein Tier auf diesem Weg zu begleiten. 😊

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